wir hatten unsere Seite damals gegründet/aufgesetzt, um unserer Wut über die alltägliche Gewalt gegen Frauen Ausdruck zu verleihen und und auch politischen Druck auszuüben.
Es kam dann einiges anders: Wir spürten, dass uns diese Arbeit sehr belastete (bis hin zu Albträumen etc.), dann gab es relativ spontan einen Familienzuwachs bei der Initiatorin und vieles blieb dann auf der Strecke.
Mitte Juni wollten wir das Projekt abschalten, haben es aber dann so gelassen, wie es jetzt ist (unvollständig, nicht aktuell, etc.).
Wir haben auch unseren Mail-/FB-Ordner nicht mehr gecheckt und wir bitten an dieser Stelle um Entschuldigung für unbeantwortete Anfragen. Zum Teil lag das hieran:
Was uns zeitweise auch sehr zugesetzt hat, waren sehr viele Vorwürfe/Anfeindungen via Mail und so weiter. Dass wir ja ein Konkurrenzprodukt seien zu anderen Frauen, die ähnliche Arbeit machen.
Das hat uns sehr verletzt. Denn wir dachten, je mehr (unterschiedliche) Medien es gibt, desto besser. Wir haben eine textbasierte Datenbank gewählt, da nicht alle Menschen bei Facebook, Twitter oder Instagram unterwegs sind.
Und auch, dass wir nicht schnell genug seien, warum denn der ein oder andere Fall noch nicht da ist. Wir können/konnten das - so leid es uns tut - nicht tagesaktuell halten, es ist für uns ein ehrenamtliches Projekt neben Lohnarbeit, Care-Arbeit und Bewältigung diverser Krankheiten/Behinderungen. Das wird oftmals nicht gesehen.
Wir überlegen derzeit einen Umbau. Und zwar einen, der sich so vollzieht, dass wir erst einmal für uns intern Daten sammeln und mit einer Fachfrau eine dezidierte Datenbank aufbauen.
Bis dahin bleibt unsere Plattform wie sie ist (nach außen hin unvollständig), aber wir werden diese Seite wieder nutzen, um auf die alltägliche Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen und entsprechendes, was wir finden, teilen.
Danke an alle, die das in allen möglichen sozialen Medien tun!
Danke Schwestern!
Herzlichst!
Euer #WikiKeineMehr-Team
#KeineMehr Dokumentationsprojekt
Offiziell hat Deutschland die Instanbul-Konvention im Oktober 2017 ratifiziert und damit erklärt:
Mit dem Beitritt zum Übereinkommen verpflichtet sich Deutschland, auch in Zukunft alles dafür zu tun, um Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, Frauen zu schützen und ihnen Hilfe und Unterstützung zu bieten.Dennoch wird in diesem Land jeden 3. Tag eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet, nahezu täglich wird eine Frau von ihrem (Ex-)Partner oder einem Mann allgemein - zum Teil lebensgefährlich - verletzt, von dem Fass ohne Boden abgesehen, das alleine sexuelle Gewalt darstellt.
Diese Gewalt ist kein Zufall, sie ist keine „Privatangelegenheit“ und auch kein „Kollateralschaden“, den die Gesellschaft hinzunehmen hat.
Diese Gewalt ist Ausdruck eines patriarchalen Geschlechterverhältnisses, dem u. a. eine Anspruchshaltung zu Grunde liegt, in der ein Mann einen Besitzanspruch auf seine Partnerin - und/oder eine Frau allgemein - und die gemeinsamen Kinder hat.
Diese Gewalttaten sind keine „Beziehungstaten“, „Familiendramen“ und dergleichen.
Es sind Femizide. Es ist Gewalt gegen Frauen.
Diese Gewalt zu benennen, sie sichtbar zu machen, von ihr zu sprechen und sie zu dokumentieren, ist unsere Aufgabe und ein politischer Akt.
Indem wir die Fälle, in denen Männer Frauen gegenüber gewalttätig sind, dokumentieren, machen wir sie sichtbar:
Kein Vergeben, kein Vergessen! #KeineMehr!
Wir fordern die Politik auf, die Ratifizierung der Instanbul-Konvention nicht als leere Worthülse zu belassen, sondern Taten folgen zu lassen. Denn so, wie sich der Status Quo für Frauen darstellt, ist er nicht hinnehmbar!